„Dein Hund hört nicht, weil er keinen Respekt vor dir hat!“ Stimmt das?

„Dein Hund hört nicht, weil er keinen Respekt vor dir hat!“ Stimmt das?

Mit Sicherheit denken viele “Ja, das stimmt.” Aber schauen wir uns das Thema mal genauer an.

Was steckt denn eigentlich hinter dieser Aussage?

Mangel an Respekt hört man sehr häufig als Ursache, wenn es um Ungehorsam und/oder Verhaltensprobleme geht. Es gibt eine Fülle an unsinnigen Tipps, um sich Resepkt zu verschaffen.

Viele Hundehalter bekommen vorgeworfen, dass ihr Hund sie voll im Griff und der Mensch zu wenig Durchsetzungsvermögen hat. Die Methoden, die von Trainern nahe gelegt werden, sind meist verbunden mit Druck, der ausgeübt wird, um Anforderung durchzusetzen, die dem Hund demonstrieren soll, dass er Respekt zu haben hat?!

Was bedeutet denn aber eigentlich Respekt?

Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“ bzw. respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung. (Auszug auf
Wikipedia)

Du darfst niemals Demut und Respekt verwechseln. Respekt heißt gegenseitige Anerkennung, Demut bedeutet Selbstaufgabe.

John von Düffel

Psychologisch gesehen ist Respekt eine Einstellung zwischen einem Subjekt und einem Objekt. Er entsteht nicht, weil ihn jemand einfordert, sondern weil man selbst erkennt, dass Respekt die “richtige” Einstellung dem anderen gegenüber ist.

Wenn man jemandem Respekt zollt, dann folgt man freiwillig!

Ist Respekt gleich Respekt?

Nein, der Begriff wird ganz unterschiedlich benutzt. Hier ein paar Beispiele:

  • Wenn Sie sagen „Ich habe Respekt vor dem großen Hund“,  dann meinen Sie eigentlich Angst.
    .
  • Ältere Menschen sprechen oft davon, dass junge Leute keinen Respekt mehr haben, meinen aber eigentlich eher den Mangel an Höflichkeit.
    .
  • Ein Chef, der Respekt fordert, meint eigentlich Gehorsam.
     

Was heißt das nun im Bezug auf die Mensch-Hund-Beziehung?

Respekt ist nicht gleich Gehorsam. Es gibt viele Hunde, die gehorchen, weil sie Strafe vermeiden. Das ist aber kein Respekt, sondern Angst!

Respekt kann man nicht einfordern!

Man kann Furcht einflößten, aber Respekt verdient man sich.

Ein Hund, der Respekt vor seinem Menschen hat, folgt ihm freiwillig, weil er es gerne tut und weil es sich für ihn lohnt!

Wer seinen Hund fair behandelt, mit ihm zusammenarbeitet und vor allem die Bedürfnisse und das Wesen seines Hundes achtet und schätzt, verdient sich Respekt und wird automatisch in den Genuss einer respektvollen Mensch-Hund-Beziehung kommen!

Lesen Sie weiter: Kommunikation zwischen Mensch und Hund


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