Eine Frage, die immer wieder zu Diskussionen führt!
Nein, es geht natürlich nicht ganz ohne Strafe, aber es geht definitv OHNE körperliche Strafe und OHNE strafende Hilfsmittel wie Disc-Scheiben, Erziehungshalsbänder und Co.
Zeigt ein Hund unerwünschtes Verhalten, hat dies durchaus negative Konsequenzen, aber diese nicht über Druck oder Gewalt, sondern in Form vom Ausbleiben einer Belohnung.
Möchte ein Hund z. B. nach links vom Weg ab ins Gebüsch, um dort zu schnuffeln und ich begrenze ihn mit der Leine, dann ist dies eine negative Konsequenz.
Ein Hund zeigt ein Verhalten immer wieder, wenn die Konsequenz für ihn lohnend ist.
Nehmen wir das Beispiel “Platz”:
Positive Verstärkung:
Der Hund legt sich hin und bekommt dafür ein Leckerchen
-> es lohnt sich, sich hinzulegen
Positive Strafe:
Der Hund legt sich nicht sofort hin, wir rucken an der Leine
-> um Ruck / Schmerz zu vermeiden, legt sich der Hund hin (Meideverhalten!)
Negative Verstärkung:
Wir ziehen den Hund solange nach unten am Halsband bis er sich hinlegt und nehmen dann den Druck weg
-> wenn er sich hinlegt, lässt der Druck / Schmerz nach
Negative Strafe:
Der Hund legt sich nicht hin, man dreht sich weg und die Belohnung bleibt aus
-> Stehen bleiben hat sich nicht gelohnt
Das Verhalten unserer Hunde ist immer mit Gefühlen gekoppelt. Jedes über positive Verstärkung erlerntes Signal löst positive Gefühle aus!
Das Hinzufügen von strafenden, aversiven Reizen (wie z. B. Ruck oder Sprühstoß) ist immer mit negativen Emotionen und Angst verbunden. Ausserdem geht es beim Bestrafen immer nur um das Unterdrücken von Verhalten und nicht um ein alternatives zu lernen!
Wie fänden Sie es, wenn Ihr Chef ständig darauf wartet, dass Sie einen Fehler machen, um sie dann zu ermahnen oder sogar zu bestrafen ?
-> Fühlen Sie sich bei diesem Chef wohl ?
-> Macht Ihnen der Job Spaß ?
-> Haben Sie Freude daran ?
-> Lernen Sie so, WIE Sie die Aufgabe zukünfitg korrekt erledigen ???
Nein??? Dann denken Sie bitte darüber nach, wie sich Ihr Hund bei Ihnen fühlt !
Wundern Sie sich noch, warum Ihr Hund unsicher ist und Ihnen nicht vetraut?
Lesen Sie weiter: Problemverhalten lösen über Positive Verstärkung
2 Antworten zu “Hundeerziehung – geht es ohne Strafe ???”
[…] Zara hat sich nun gut eingelebt und gewinnt immer mehr an Sicherheit. Wir wußten schon auf Lanzarote, dass wir mit dem indivuduellen Training von Zara in Deutschland weiter machen wollen und hatten bereits früh nach Hundetrainern recherchiert, die ebenfalls Wert auf eine friedvolle Erziehung mit positiver Motivation des Hundes legen. Die gemeinsame Wahl von Liz und uns fiel auf Nadine Bihn von Chico rockt in Mannheim. Hier einige von Nadines Grundsätzen, die man ausführlich auf Ihrer Webseite nachlesen kann: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit immer auf die Bestätigung von erwünschtem Verhalten. Wir nehmen Ihnen die Erziehung Ihres Hundes nicht ab, denn Lernen findet immer und überall statt. Wir unterstützen Sie, damit Sie mit Ihrem Hund das erreichen, was Sie möchten und selbstständig mit ihm arbeiten können. Für uns ist ein freundlicher Umgang mit dem Hund selbstverständlich. Unerwünschtes Verhalten wird mit einem positiv aufgebauten Signal unterbrochen, aber nie bestraft.“ […]
Ich danke Ihnen für diesen interessanten Artikel. Das ist es auch was viele Hundebesitzer falsch machen. Strafen sind eben nicht immer die einzig wahre Lösung.