Beitrag von Julia:
Wer kennt es nicht?
Am Wald angekommen… “Danke für’s herfahren – bis später”,
meint der Hund.
Spaziergänge, bei denen der Hund die Ohren im Taxi abgelegt hat und seinen Mensch komplett ausblendet.
Das geht aber auch anders!
Nämlich mit viel GEMEINSAMEM Spass für Zwei- und Vierbeiner!
Erst mal vorweg:
Wenn der Hund viel schnuppert, über den Acker rennt, über Bäume springt, durch Pfützen läuft, im hohen Gras abtaucht oder buddelt… und dabei alles um sich herum zu vergessen scheint, dann ist ihm das nicht zu verübeln.
Dann bedeutet das auch nicht, dass keine gute Bindung besteht, der Hund keine Lust hat oder schlecht erzogen ist.
Es gibt nur einen Grund, ob es uns gefällt oder nicht:
Die Natur überbietet den Menschen!
Wir als Mensch können niemals so interessant sein wie ein Mauseloch, eine Wild-Fährte, eine Schnüffelstelle und was es sonst noch so zu entdecken gibt.
Vor allem dann nicht, wenn wir unbeteiligt des Weges entlang schlendern. Kein Wunder, dass der Hund sich lieber anderen Dingen widmet, oder?
Trotzdem kann man den Spaziergang auch so gestalten, dass er für alle Beteiligten unterhaltsam ist und dabei ganz nebenbei ein paar Signale festigen und den Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig auslasten.
Wenn Kosmo und ich zusammen unterwegs sind lasse ich ihn natürlich die Umgebung erkunden, gebe ihm viel Zeit zum schnuppern, rennen und Stöcke suchen – sein größtes Hobby.
Ich baue aber auch immer wieder kleine Übungen mit ein und bleibe somit, trotz der vielen Reize um uns herum, interessant für ihn.
Ein kleines Spiel, das Kosmo immer mit Freude mit macht ist zum Beispiel die Leckerchen-Suche: Ich setze ihn auf dem Weg ab und sage ihm, dass er dort bleiben soll. Dann laufe ich ein Stück in den Wald hinein und verstecke dort ein paar Leckerchen. Wenn ich wieder bei ihm ankomme, lobe ich ihn fürs warten und schicke ihn als Belohnung suchen.
Auch toll für Kopf und Nase ist die Verloren-Suche auf der Rückspur. Wenn diese Übung im Vorfeld gut trainiert wurde und richtig gut sitzt, kann man jeden beliebigen Gegenstand „unauffällig“ auf dem Weg verlieren und den Hund nach einer Weile auf die Rückspur schicken…übrigens ist das auch echt praktisch, wenn wirklich mal etwas verloren geht.
Da die Natur für unsere Hunde sowieso so interessant ist, kann man sich das zu Nutze machen und sie für verschiedene Tricks nutzen: Am Baum nach oben steigen, über einen Baumstamm springen oder balancieren fordert Kopf und Körper, macht Spaß und lässt sich nach Belieben ausbauen.
Zwischendurch nutze ich eine gerade Strecke auch gerne, um das Laufen an lockerer Leine zu festigen und dabei angekündigte Richtungswechsel, Slaloms oder Tempowechsel einzubauen.
Auf diese Art kommen Kosmo und ich beide auf unsere Kosten: Er bekommt eine Ladung Natur, kann sich körperlich auspowern und ist trotzdem auch geistig gefragt.
Und ich habe nicht mehr das Gefühl, nur sein Taxi in den Wald zu sein, sondern bin am GEMEINSAMEN Spaziergang beteiligt und habe Spaß mit meinem Hund … und bin übrigens selbst auch viel mehr körperlich und geistig ausgelastet.
Bewegung, Frischluft, Natur, Spaß, Köpfchen anstrengen, Signale auffrischen und festigen.
Bewusst gemeinsam Zeit verbringen.
Aufeinander achten.
Sich aneinander orientieren.
Eine Antwort zu “Hunde-Taxi zum Wald oder gemeinsames Gassi?”
Wir haben eine klare Aufgabenverteilung Abby soll ihre Bedürfnisses befriedigen und ich sorge für Sicherheit und gebe den Weg vor. Tatsächlich mach ich das gemeinsame Erleben von ihrer Laune abhängig ? wenn sie viel Interesse an Kooperation zeigt machen wir coole Sachen (suchspiele, komm her und renn weg, auf Bäume hüpfen, gemeinsam Mäuse suchen) wenn nicht darf sie auch einfach nur schnüffeln. Das einzige, was sein “muss” ist auf Kommandos zu hören, sonst darf sie aber machen was sie will?.