Es gibt immer noch sehr viele Hundetrainer, die im Training oder in der Verhaltenstherapie ein sogenanntes Rangreduktionsprogramm aufstellen, um Probleme aller Art einzudämmen.
Dieses Programm enthält gewisse Regeln wie z. B.:
- Der Mensch isst immer zuerst
- Der Mensch geht immer als erstes aus der Tür
- Der Mensch läuft immer VOR dem Hund
- Erhöhte Liegeplätze wie Couch oder Bett sind für den Hund tabu
- Der Hund wird zu Hause nicht beachtet
- Der Mensch darf nie über den Hund steigen, wenn dieser im Weg liegt
und noch viele mehr…..
Das Zusammenleben von Mensch und Hund wird durch diese Regeln stark eingeschränkt oder sogar behindert, denn der Mensch ist hauptsächlich damit beschäftigt für die Regeleinhaltung zu sorgen.
Dadurch entsteht ganz automatisch eine Konzentration auf alle negativen Handlungen des Hundes. Der Mensch wartet regelrecht darauf, dass der Hund etwas tut, was lt. Rangordnungsregeln nicht gestattet ist und korrigiert bzw. bestraft ihn. Häufig übt der Mensch starken Druck auf den Hund aus, um die Regeln durchzusetzen.
Je häufiger dem Mensch die Unfähigkeit und mangelnde Führungskompetenz aufgrund der Rangordnungstheorie vorgeworfen oder eingeredet wird, desto härter und heftiger verhält sich der Mensch dem Hund gegenüber.
Der Teufelskreis beginnt, denn die positiven Verhaltensweisen rücken völlig in den Hintergrund. Mensch und Hund werden zunehmend gestresster, unsicherer, frustrierter, das Vertrauen schwindet immer mehr und die Probleme werden stärker.
In vielen Fällen zeigt der Hund intensiver als zuvor das Problemverhalten.
Ganz ehrlich: Meinen Sie wirklich, dass Ihre Führungskompetenz aufgrund Ihrer „Machtdemonstration“ steigt ?
Wissen Sie, wie sie schon einem Welpen beibringen können, dass er sein Knochen verteidigt?
Sie müssen ihm diesen nur ein paar Mal demonstrativ wegnehmen und schon lernt der Welpe, dass er Ihnen nicht trauen kann und wird seinen Schatz eventuell das nächste Mal verteidigen.
Das angebliche „dominante Verhalten“ ist nämlich genauer Verteidigungs- und/oder Stressverhalten.
Um diesen Menschen und ihren Hunden zu helfen, ist es vielmehr notwendig, Stress zu reduzieren! Schon der Stressabbau wird dazu führen, dass Verhaltensprobleme abgeschwächt auftreten.
Es ist also nicht notwendig, sondern sogar kontraproduktiv, Rangordnungs- oder Dominanzregeln aufzustellen, um mit dem Hund friedlich zusammenzuleben.
Sie sollten besser wissen wie Hunde lernen und kommunizieren und wie man eine starke Bindung und eine respekt- und vertrauensvolle Beziehung aufbaut.
Grundlage dafür ist: Die eindeutige Kommunikation zwischen Mensch und Hund und das Training mit Positiver Verstärkung.
Sie zweifeln daran ? Probieren Sie es aus, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es funktioniert!
Nadine
PS: Sollten Sie bisher keine qualifizierte Hundeschule kennen, die Sie bei dieser Erkenntnis unterstützt, mailen Sie mir. Ich werde Ihnen bei der Suche behilflich sein.
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