“Du hast ja auch nur einen Labbi, der macht ja eh alles, was du willst.”
… wie oft habe ich diesen Satz schon gehört ?! … da kam mir doch das andere Vorurteil “Einen Dackel kann man nicht erziehen!” gerade recht.
Seit fast einem Jahr lebt die Tiger-Dackeline “Pepper” bei uns. Keine Frage, sie ist anders. Ganz anders als Chico. Aber jeder Hund ist einzigartig. Warum vergleichen? Das ist Quatsch. Sie darf sein wie sie ist!
Pepper, 21 cm hoch, 5 kg leicht, sie weiß genau was sie will und sie weiß auch genau wie sie es bekommt. Und das ist gut so!
Nach den vielen Trainings-Erfahrungen, die ich mit Chico machen musste und durfte, hatte ich nun die Möglichkeit einem Welpen einen tollen Start ins Leben und – im Rahmen der Umwelt – Möglichkeiten und Grenzen- zu ermöglichen so sein und sich entwickeln zu dürfen wie sie das möchte.
Die Jagd auf gutes Verhalten begann ab der ersten Sekunde!
Keine Frage, ich hatte großen Respekt vor der Aufgabe, denn gerade wenn man vieles weiß und alles besser machen möchte, baut man auch großen Druck auf einen selbst auf. So gab es Dinge, wie z. B. das Warten können, die einfach nicht funktionieren wollten. Aber statt Druck aufzubauen, habe ich einfach eine Trainings-Pause eingelegt und mich auf andere Dinge konzentriert. Ein paar Wochen später war es da, “Warten” war kein Problem mehr. Sie macht das super.
Der Rückruf ging zuerst auch eher schleppend voran, sie nahm mich schon wahr, blieb stehen, sah mich “dackel-like” an, lief aber weiter. Auch hier habe ich einfach weiter geübt, an den Belohnungen gefeilt und siehe da, der Rückruf sitzt.
Sie ist generell draußen sehr aufmerksam. Es gibt nicht schöneres als einen Hund, der von sich aus den Blick-Kontakt sucht. Ich habe dieses Verhalten von Anfang an eingefangen und unterschiedlich belohnt. Heute habe ich ein Dackelchen, das sich ganz oft umdreht und einfach mal kurz schaut, was ich denn so mache. Sehr schön!
Es gibt Dinge, die mag sie gar nicht wie z. B. “Platz machen”. Aber muss ein Hund das? Für mich nicht. Sitzen tut sie, aber auch nicht so gerne. Ich respektiere dies! Also haben wir einfach ein “Steh und Warte” aufgebaut.
Für mich ist es selbstverständlich, dass ich die Bedürfnisse und Vorlieben wahrnehme und daraus einen Weg für uns finde!
Nicht ganz so einfach ist die Ressourcenverteidigung! Auch hier arbeiten wir fleißig und haben sehr gute Fortschritte gemacht. Sie hat bereits einen tolle Verhaltenskette verknüpft “Ich schnapp mir was, renne damit weg, damit ich tauschen kann.” Ich liebe es, wenn Hunde mitdenken!
Sie buddelt sehr gerne und steigert sich da auch schnell rein. Anfangs war das sehr schwer zu unterbrechen, heute lässt sie sich gut ansprechen und kann auch weiter gehen, wenn ich meine, es ist genug. Der Schlüssel zum Erfolg war hier, den Abbruch des Buddelns mit weiterbuddeln dürfen zu verstärken.
Zum Thema “Jagen”… sie war in dem einen Jahr einmal ganz kurz weg, wo sie einem Hasen gefolgt ist. Andere male konnte sie schön dem Hasen nachschauen. Sie läuft auf dem Feld immer frei und ist sehr gut abrufbar.
Menschen gegenüber ist sie immer freundlich. Besondern bei Kindern ist sie sehr vorsichtig, macht sich klein und lässt sich sehr gerne den Bauch kraulen.
Chico gegenüber ist sie schon manchmal ne “kleine Motte”, aber auch er weiß inzwischen, wie er sich kleine Flecken-Tierchen vom Leib halten kann. Sehr süß ist, wenn sie ihn mal wieder nervt, er knurrt und sie den Kopf ablegt auf ihm als wollte sie gerade eh nichts anderes tun.
Pepper, sei einfach wie du bist. Du bist wundervoll !
Impressionen von unseren Spaziergängen: